Erythrit und Xylit Zuckeralternativen Anja Giersberg

Erythrit

Erythrit Vorteile und Nachteile

Erythrit ist ein Zuckeralkohol und zählt damit zu den Zuckeraustauschstoffen.

Er kommt ganz natürlich in geringen Mengen in einigen Obstsorten (Weintrauben, Melone,Birne) , Pilzen und fermentierten Lebensmitteln (Bier, Reiswein und Sojasoße) vor.

Erythrit sieht genauso  aus wie Zucker und hat null Kalorien. Seine Süßkraft entspricht etwa 70 % der von Zucker, 100 g Zucker entsprechen etwa 125 g Erythrit. Ich nehme in meinen Rezepten 90 g des Zuckeraustauschstoffes um 100 g Zucker zu ersetzen. Manchmal sogar weniger ! Wird er zu hoch dosiert, dann schmeckt das Gebäck oder das Endprodukt bitter. Der Geschmack und die Konsistenz ist mit Zucker zu vergleichen, hinterlässt im Mund ein leichtes kühlendes Gefühl. ( ich schmecke das mittlerweile gar nicht mehr). Er karamellisiert nicht aber auch dafür gibt es Alternativen, zum Beispiel Xucker Bronxe.

Wie wird der Zuckeraustauschstoff hergestellt?

Industriell wird er aus Traubenzucker hergestellt (Fermentation), der aus der Stärke von Weizen oder Mais gewonnen wird. Hier achte ich immer darauf, dass die Hersteller kein genmanipulierten Mais oder Weizen verwenden. Auch im Supermarkt bekommt ihr mittlerweile Erythrit, das gentechnikfrei ist! Es steht dann immer  auf der Verpackung. Bei der Herstellung der Zuckeralternative wird die Glukose  mit Hefe vermischt. Durch die Hefe vergärt der Traubenzucker. Dieses fermentierte Gemisch wird erhitzt und eingekocht. Es bilden sich Kristalle, die mehrmals gereinigt werden, wieder aufgelöst und gefiltert werden, bis alle Verunreinigungen entfernt sind und reine Kristalle isoliert sind.

Von der chemischen Struktur her ähnelt ein Teil des Erythrits Zucker und ein Teil ist ähnlich wie Alkohol. Deshalb gehört es zu den Zuckeralkoholen, die auch Polyole genannt werden. Alkohol  (Ethanol) enthält Erythrit nicht.

Wie wird Erythrit verstoffwechselt ?

Erythrit wird so gut wie gar nicht in unserem Körper verstoffwechselt. Er hat keinen Einfluss auf unseren Blutzuckerspiegel. Daher eignet er sich hervorragend für Diabetiker! Erythrit verstoffwechselt sich insulinunabhängig (der glykämische Index beträgt Null) ! Heißhungerattacken bleiben aus sowie auch Blähungen. Die meisten Menschen vertragen Erythrit gut, dennoch kann es bei dem ein oder anderen zu Verdauungsbeschwerden kommen. Andere Zuckeralkohole wirken stark abführend. Nicht so Erythrit! Er verstoffwechselt sich bereits im Dünndarm und wird dann zu 90% unverändert über den Urin ausgeschieden!

Außerdem ist er ist zahnfreundlich, da er Kariesbakterien keine Nahrung bietet!

Eignet sich Erythrit zum Backen ?

Er ist gut zum Kochen und Backen geeignet. In Wasser ist er kaum löslich und zieht auch wenig Wasser an. Daher eignet er sich sehr gut für die Herstellung von Bonbons oder Schokolade. Ein Nachteil hat er leider und den bemerke ich oft beim Backen oder eher danach. Er kristallisiert in Gebäcken oder Cremes oft aus. Dann knirscht es etwas zwischen den Zähnen. Manche mögen das, ich eher nicht. Es gibt aber die Alternative Puder Erythrit zu verwenden und dann klappt es wunderbar! 

Ist der Zuckeraustauschstoff schädlich?

Internationale Studien bescheinigen Erythrit die gesundheitliche Unbedenklichkeit. Im Rahmen einer klinischen Studie traten trotz massiv erhöhter Dosis von 1000 mg/kg Körpergewicht/Tag keine Magen-Darm Störungen auf. Realistisch ist bei einer 60kg schweren Person eine Tagesdosis von 70mg/kg Körpergewicht.

Erythritol wird auch als süßes Antioxidans bezeichnet. Dies macht es nicht nur für Diabetiker interessant, da es den oxidativen Stress reduziert und damit die Wahrscheinlichkeit von Folgeerkrankungen wie Schlaganfall oder Erblindung. Als Fängerin freier Radikaler wirkt Erytrithol positiv auf unseren Organismus.

Die WHO / FAO Gemeinsame Sachverständigenausschuss für Lebensmittelzusatzstoffe (JECFA) gelangte 1999 hinsichtlich der Sicherheit  von Erythrit zu folgendem Ergebnis:

„Die Vielzahl veröffentlichter Daten stützt die Schlussfolgerung, dass die Verwendung von Erythrit als Lebensmittel keine gesundheitsgefährdenden Effekte beim Menschen auslöst. Die vorhandenen Studien zeigen, dass es schnell absorbiert und nicht verstoffwechselt wird, sowie schnell in unveränderter Form über den Urin ausgeschieden wird.

Zudem ist es natürlicherweise ein endogener (im Körper befindlicher) Nahrungsbestandteil. Sowohl toxikologische Tier-, als auch klinische Studien haben konsequent den Nachweis der sicheren Einnahme von Erythrit erbracht, auch wenn diese Einnahme täglich und in hoher Dosis erfolgt. Basierend auf sämtlichen Sicherheitsbewertungen kann angenommen werden, dass Erythrit für die beabsichtigte Verwendung in Lebensmitteln sicher ist.“ (Food and Chemical Toxicology 36 (1998) 1139-1174) 

Du möchtest wissen, ob Schwangere und Kinder Erythrit vertragen?  Dann schau dir diesen Artikel hier an.

Mein Fazit

Viele haben das Argument, dass Erythrit doch eigentlich auch Zucker ist. Ihr müsst euch das so vorstellen: 

Bei der Herstellung von raffiniertem Zucker wird dem Ausgangsprodukt alles Gute (Mineralstoffe, Nährstoffe,..) entzogen und übrig bleibt nur noch das Schlechte. Also ein Endprodukt mit leeren Kalorien, das süchtig macht und für viele Krankheiten verantwortlich ist. 

Beim Erythrit ist es genau andersrum. Dem Anfangsprodukt wird alles Schlechte entzogen  und übrig bleibt ein Zuckeraustauschstoff mit positiven Eigenschaften !

Ich selber hatte anfangs meine Schwierigkeiten mit Erythrit. Da er neben Stevia der einzige Zuckeraustauschstoff ist, den ich vertrage, ist er natürlich mein absoluter Favorit. Mittlerweile sind wir richtig gute Freunde geworden und ich backe sehr gern mit ihm! Ich vertrage Erythrit sehr gut! Jeder sollte auf seinen eigenen Körper hören. Wir sind alle unterschiedlich und so wie es Menschen gibt, die kein Fruchtzucker vertragen wird es sicherlich auch Menschen geben, die Erythrit nicht gut verstoffwechseln.

Wenn du erfahren möchtest welche Unterschiede es zwischen Erythrit und Xylit gibt, dann klicke hier.

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